Peter-August-Böckstiegel-Gesamtschule

Werther | Borgholzhausen

Reiselust auf unseren Schulbühnen – Ein Abend voller Geschichten und Träume

„Ein sehr schöner, unterhaltsamer Abend“, schwärmte der stellvertretende Schulleiter Michael Strangmann der Peter-August-Böckstiegel-Gesamtschule nach der diesjährigen „Darstellen & Gestalten“-Veranstaltung am Mittwoch, dem 14. Mai 2025, am Standort Werther. Schüler*innen der Jahrgänge 7 bis 10 präsentierten dort ihre künstlerischen Arbeiten unter dem Motto: „Unterwegs sein“ – mit beeindruckender Vielfalt und Kreativität. Am 15. Mai 2025 fand dann der sogenannte DG-Abend in Borgholzhausen unter dem Motto „Träume“ statt.

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Zwei Abende, zwei Bühnen, zwei Themen – und doch ein gemeinsames Ziel: die Welt mit den Augen junger Menschen sehen.

Die Aula Werther verwandelte sich in eine Bühne voller Fernweh, Sehnsucht und Ausdruckskraft. Geleitet wurde die Veranstaltung souverän und charmant von zwei Schülerinnen, Selina und Jesmina, die durch den Abend führten und die einzelnen Beiträge ankündigten.

Der zehnte Jahrgang eröffnete den Abend nachdenklich und eindrucksvoll: Mit der Frage „Was bedeutet unterwegs sein?“ stellten die Schüler*innen verschiedene Szenarien vor – von Menschen, die ihren Alltag zurücklassen, alles stehen und liegen lassen, um neu zu starten. Mut, Abschied, Aufbruch – das Publikum wurde sofort hineingezogen in eine Reise voller Emotionen und persönlicher Entscheidungen.

Danach folgte der siebte Jahrgang und nahm die Zuschauer mit auf eine eher wortlose, aber visuell starke Reise. Mit bewegten Standbildern ohne Sprache zeigten die Schüler*innen verschiedene Urlaubsszenarien: Entspannung am Strand, Abenteuer beim Campen, das hektische Stadtleben und sogar einen Winterurlaub in den Bergen. Jede Szene sprach für sich – ganz ohne Worte, aber mit viel Ausdruck.

Der achte Jahrgang brachte Farbe, Rhythmus und Weltgefühl auf die Bühne. In selbst gebastelten Masken und mit kreativen Choreografien tanzten die Jugendlichen durch Länder wie Italien, Indien, Mexiko, die USA, Frankreich und aus Osteuropa. Dabei arbeiteten sie mit Synchronität und passender Musik, was dem Ganzen eine besondere Energie verlieh. Der Abschluss ihres Auftritts war offen und persönlich: In einer Selbstreflexion waren die Zuschauer eingeladen, sich ihre eigene Bedeutung von „unterwegs sein“ zu erschließen.

Zum Ende des Abends rundete der neunte Jahrgang auf überraschende Weise die Veranstaltung ab – mit einem selbst gestalteten Fernsehprogramm. In rasantem Wechsel wurden Comedy-Sketche, Werbespots und TV-Szenen gezeigt, sodass es sich anfühlte, als würde man von einem Sender zum nächsten zappen. Das Publikum lachte, doch der Beitrag regte auch zum Nachdenken an: Wie sehr erleben wir die Welt eigentlich nur noch durch Bildschirme? Mit einem letzten Satz trafen die Schüler*innen einen Nerv:
„Schalten Sie doch einfach den Fernseher ab – und gehen Sie an die frische Luft.“

Am 15. Mai 2025 war dann der Standort Borgholzhausen an der Reihe. Zwei engagierte Lehrkräfte, Frau Pilz und Frau Schwarz, führten mit viel Feingefühl durch einen Abend, der das Publikum mitten ins Land der Träume entführte – poetisch, emotional und bewegend.

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Die Eröffnung des Abends erfolgte vom siebten Jahrgang mit Standbildern, die verschiedene Emotionen wortlos, aber ausdrucksstark veranschaulichten. Im Anschluss spielten die Schüler*innen eine abgewandelte Version des Märchens Aschenputtel, in der sie klassische Elemente kreativ neu interpretierten.

Herzen wurden bewegt vom achten Jahrgang: Mit selbstgeschriebenen Gedichten und poetischen Texten, begleitet von Musik und tänzerischen Darbietungen, ließen sie Themen wie Sehnsucht, Herzschmerz und Trennungsschmerz lebendig werden. Besonders eindrucksvoll war das Zitat: „Denn Liebe vergeht nicht.“ Die Aufführung verwob Worte, Musik und Bewegung zu einem eindrucksvollen Gesamtbild – ein Kampf zwischen Gefühl und Erinnerung, zwischen Verlust und Hoffnung. Der Übergang der Jahreszeiten symbolisierte dabei den Lauf des Lebens – Vergänglichkeit und Neubeginn Hand in Hand. Der krönende Abschluss: ein ergreifender Gesang zu „A Million Dreams“, gefühlvoll vorgetragen von Zora und gesanglich begleitet von ihrem Kurs – Gänsehaut pur.

Der neunte Jahrgang brachte mit seinem Theaterstück wieder Humor ins Spiel: Zwei ältere Damen, ehemals berufstätig als Liebesfeen, sind frisch in Rente. Ihre Nachfolgerinnen jedoch – übermotivierte Neueinsteigerinnen – bringen das Liebesleben der Menschheit völlig durcheinander. Die Lage eskaliert liebevoll-chaotisch, bis am Ende eine der älteren Damen ihren Job zurückerhält. Das Stück wirkte wie ein verrückter Traum, gespickt mit Witz und Fantasie.

Der krönende Abschluss folgte von unserem zehnten Jahrgang und schloss den Abend mit einem selbst geschriebenen Stück namens „Traumbingo“. In einer Mischung aus Theater, Zukunftsvision und Gesellschaftskritik begleiteten die Zuschauer eine Gruppe älterer Menschen, die von einer künstlichen Intelligenz beim Bingo angeleitet werden. Während die Zahlen fallen, verlieren sich die Figuren immer tiefer in Erinnerungen – an ihre Träume, an das Leben vor dem Dritten Weltkrieg, an das, was hätte sein können. Die Aufführung endete lautstark und eindringlich mit der Botschaft:
„Es ist wichtig für unsere Zukunft, dass wir schon jetzt die richtigen Entscheidungen treffen.“

Während sich also der Standort Werther mit dem Motto „Unterwegs sein“ beschäftigte und Bewegungen im äußeren Raum erforschte – Reisen, Aufbruch, Orte – tauchte Borgholzhausen unter dem Thema „Träume“ tief in das Innere ein: Sehnsüchte, Erinnerungen, Fantasien wurden geweckt.

Beides aber hängt untrennbar zusammen: Wer unterwegs ist, träumt oft vom Ankommen. Und wer träumt, begibt sich auf eine innere Reise.
So verbanden die beiden Veranstaltungen die äußere und die innere Bewegung – zwei Perspektiven einer Generation auf der Suche nach Bedeutung, Identität und Zukunft und unsere Schule begleitet sie dabei ihre Bedürfnisse, Ängste und Träume vor Publikum zu stellen, um gesehen zu werden.

Von: Lia-Majken Wolf EF